Für gewöhnlich haben wir die Nebennieren nicht so richtig auf dem Schirm. Aber gerade durch die hohen Anforderungen des heutigen Alltags, rückt sie immer mehr in den Fokus.
Etwas Anatomie - nur ein bißchen...
Die beiden, ca. 5 – 15 g leichten, Nebennieren liegen den Nieren wie kleine Mützen auf. Sie bestehen im Wesentlichen aus dem Nebennierenmark und der Nebennierenrinde.
In der Rinde werden wichtige Hormone, wie z.B. Cortisol und die Sexualhormone produziert, im Mark das lebenswichtige Adrenalin und Noradrenalin.
Die Wirkung von Stress auf die Nebennieren
Die Natur hat es schon seit Urzeiten so eingerichtet, dass in stressigen Situationen (wie z.B. Flucht vor dem Säbelzahntiger oder Angriff zum Jagen) vermehrt Stresshormone ausgeschüttet werden. So konnten wir Höchstleistungen erbringen und überleben.
Leider unterscheidet unser Körper aber nicht diesen wirklich essentiellen Stress von unserem heutigen alltäglichen Stress:
- Überstunden, Ärger im Beruf
- Permanente Höchstleistungen im Sport, falsche Belastungslevel
- Mütter, die heute im Haushalt und Beruf perfekt sein wollen
- Medien
- Permanente schlechte Nachrichten auf allen Kanälen
- Und, und und…
Es werden unter Umständen mehrmals täglich große Mengen unserer Stresshormone angefordert – aus der Nebenniere. Beispiele sind Adrenalin und Cortisol.
Diese Dauerleistung kann zunächst zu erhöhten Werten führen und später, aufgrund der Auszehrung der Nebenniere, zu erniedrigten Werten.
Unterschiedliche Stadien
Die Anzeichen einer gestressten Nebenniere sind vielfaltig und variieren je nach Stadium von unruhig, schlaflos, infektanfällig, Blutdruckunregelmäßigkeiten, Zyklusstörungen bis hin zur totalen Erschöpfung – nichts geht mehr.
Da die Übergänge fließend sind, eignet sich zur genauen Diagnostik zum Beispiel eine Untersuchung des Cortisols im Tagesprofil. Hierbei werden zu abgesprochenen Zeiten Speichelproben selbst entnommen und in ein Labor gesandt. Die Auswertung erfolgt durch einen Therapeuten, der auch die weitere Vorgehensweise mit dir abstimmt.
Was kannst du tun, um die Nebennieren zu unterstützen
- Deine Ernährung optimieren, um dich mit den Betriebsstoffen der Nebenniere zu versorgen
- Oftmals sind Nahrungsergänzungsmittel zum Auffüllen der Speicher für einen begrenzten Zeitraum notwendig
- Bewegung je nach Stadium; in der totalen Erschöpfung beginnt man nach und nach mit kurzen Spaziergängen und steigert dann bis zu einem moderaten Level – bitte keine Höchstleistungen, das kann dich um Wochen zurückwerfen
- Gegebenenfalls ist eine Ordnungstherapie hilfreich – wie und wo kann ich mein Leben entschleunigen? Wie baue ich Entspannung fest in meinen Alltag ein?
- Unterstützung durch naturheilkundliche oder zeitweise auch schulmedizinische Medikation
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